900 Jahre Hetschburg – Feuerwehr und Frühlingsfest

Schmiedefest in der Ilmtalschmiede-Schwarz

Zu den besonderen Ereignissen des Hetschburger Frühlingsfestes anläßlich der über das ganze Jahr gehenden Feierlichkeiten zum 900jährigen Bestehen Hetschburgs gehörten am 18. und 19. Mai 2019 in der Ilmtalschmiede die Fertigung von Kettengliedern durch die Dorfmitglieder zur Vorbereitung des Festwochenendes vom 9. bis 11. August 2019.

Zum Schmieden von Kettengliedern waren alle Hetschburger und auch ihre Gäste an den beiden Tagen des Frühlingsfestes aufgerufen. Dazu gab es  genügend Zeit zwischen den anderen Aktivitäten an diesen Tagen. Da jeder Hetschburger sein persönlich gestaltetes Kettenglied schmiedete – unterschiedlich in Material, Größe und Stärke – ergibt sich auch ein Abbild der Vielfältigkeit der Persönlichkeiten der Dorfbewohner. Jeder ist anders und doch gehören alle zusammen. Die Kette wird dann ab August ein Kunstwerk zieren, welches durch die Schmiede Andreas und Benedikt Schwarz bis dahin erstellt wird. Näheres soll dazu aber noch nicht verraten werden…

Schmiedeweihnacht 2018 in der Ilmtalschmiede

Schon Wochen vorher fieberten die Fans der Schmiedeweihnacht dem diesjährigen Termin in der Ilmstalchmiede Schwarz entgegen. In der Lokalpresse war auch die Einladung nach Hetschburg zu lesen. Schon lange ist das jährliche Weihnachtsschmieden der Metallbau- und Kunstschmiede Schwarz in Hetschburg Tradition geworden. Zum zweiten Mal fand das Weihnachtsschmieden in der neu errichteten Ilmtalschmiede – Schwarz direkt am Ufer der Ilm statt. Die zahlreichen Gäste aus dem Ort, aber auch aus den umliegenden Ortschaften konnten sehen, dass sich die Ilmtalschmiede wieder weiterentwickelt hat. Vor der Ilmtalschmiede – auf der Seite der Ilm – empfing das neue Wahrzeichen der Ilmtalschmiede mit entsprechend wehender Fahne die Gäste. Natürlich ist auch diese geschmiedet und enthält als Inschrift die Adresse der Webseite der Ilmtalschmiede. Auf der Vorderseite des Gebäudes schmückt nun unter anderem eine riesige Ameise die Front.
In weiter Entferung waren schon die Schläge der Hämmer von Andreas und Benedikt Schwarz und den „Gastschmieden“ zu hören. Etliche Gäste nahmen Hämmer auf, um ihr Können zu demonstrieren. Auch die junge Generation hat in diesem Jahr wieder den Hammer in der Hand. Und nach anfänglicher, schüchterner Zurückhaltung zeigte sie dem interessierten Publikum, dass jeder in der Lage sein kann, das Schmiedehandwerk als Arbeitsinhalt, aber auch als Element der Freizeitgestaltung, egal ob Mädchen oder Junge, zu erlernen. Dafür bietet die Ilmtalschmiede – Schwarz entsprechende Grund- und Fortgeschrittenenkurse für angehende Schmiedeenthusiasten an.

Natürlich war auch wieder für das leibliche Wohl gesorgt. Am Lagerfeuer gab es Rehgoulaschssuppe. Im Gebäude der Ilmtalschmiede verführten Stollen und andere Spezialitäten zum Naschen. Glühwein, Bier und alkoholfreie Getränke rundeten das Angebot ab.

MDR vor Ort in der Ilmtalschmiede Schwarz

Heute fanden Filmaufnahmen in der Ilmtalschmiede mit Andreas und Benedikt Schwarz statt. Ein MDR – Aufnahmeteam mit der Redakteurin Jana Pfeifer, dem Kameramann Ronny Schönknecht und dem Mann für den guten Ton Dietmar Heger, waren in die Ilmtalschmiede nach Hetschburg gekommen, um die beiden Meister bei der Arbeit zu beobachten, sich erläutern zu lassen, wie sie ihre Arbeit im Kunstschmiedebereich gestalten und welche alte Techniken und Maschinen zum Einsatz kommen. Auch war das Team daran interessiert, wie Vater und Sohn überhaupt zu dem Beruf gekommen sind.

Das alles und mehr wird am Sendetermin 29. September 2018 im MDR – Fernsehen zu sehen sein.
Die Schmiede sind dann schon wieder auf dem Sprung zu „Gotha glüht“, um ihre Arbeit wieder im internationalen Wettbewerb zu präsentieren…

Manche mögen’s heiß

Heiße Öfen am Hetschburger Schmiedefeuer

Am Sonnabend kam es in Hetschburg zu einem Treffen der besonderen Art. Fünf Oldtimerfreunde hatte sich mit einer von Simson Suhl gebauten AWO – Baujahr 1954 – damit so jung wie sein Fahrer, einer in den Motorradwerken Zschopau 1957 gebauten BK mit Beiwagen, eine in den Eisenacher Motorenwerken 1953 gebauten EMW und zwei nicht ganz so alten Motorrädern von Suzuki und Harley Davidson zu einer Ausfahrt durch das Thüringer Land getroffen. Für die AWO, deren Tachostand gerade einmal 16.463 km zeigt, war das nach einer Generalinstandsetzung im vergangenem Jahr, bei der der Originalzustand der Maschine erhalten werden konnte, nach Jahrzehnten die erste Fahrt. Mit ihrem 12 PS Viertakt – Einzylindermotor kann man mit beschaulichem Tempo von höchstens 80 km/h die Thüringer Landschaft erleben.
Was lag da für die Oldtimerfreunde, die allesamt über eine große Berufserfahrung im Metallhandwerk verfügen, näher, als mit „Heißen Öfen“ zum heißen Schmiedefeuer des Meisters zu fahren.
Der Meister der Ilmtalschmiede Schwarz, Andreas Schwarz, der diese gemeinsam mit seinem Sohn Benedikt betreibt, erklärte die Entstehungsgeschichte der Ilmtalschmiede vom ehemaligen LPG – Pumpenhaus bis zum heutigen Entwicklungsstand als Ilmtalschmiede, deren Eröffnung im März stattfand (www.ilmtalschmiede-schwarz.de).
Im Anschluss erläuterte der Schmiedemeister einige Werkzeuge und Techniken des Schmiedehandwerks, ehe die Motorradpiloten selbst zum Hammer griffen, um das Material in Form zu bringen und ihr eigenes Geschick im Umgang mit glühendem Stahl zu beweisen.
Nach einer kurzen Mittagsrast in der Gaststätte „Zum Lindenbaum“ ging es weiter durch das Thüringer Land. Die „Oltimer“ M. Riesener, M. Friedrich, M. Hertel, L. Fischer und A. Fischer können solch eine Tour nur empfehlen.
Über eine Wiederholung solch einer abwechslungsreichen Rundfahrt wird schon nachgedacht.

Eröffnung der Ilmtalschmiede

Am Sonnabend, 24. März 2018, war es nun soweit. Zwischen der Idee und der Eröffnung der Ilmtalschmiede Schwarz – gelegen zwischen Ilm und Radwanderweg von Hetschburg nach Buchfahrt – waren zwei Jahre harter Arbeit von Andreas und Benedikt Schwarz nötig, um aus einem alten Pumpenhäuschen die Ilmtalschmiede zu errichten. Ihnen lag daran, etwas Einzigartiges zu schaffen, was ihnen gelungen ist. Einen ersten Eindruck auf das, was sich da entwickelt, bekamen die Stammbesucher des Adventsschmiedens bereits zum Ende des Jahres 2017 zu sehen. Die Schmiedezeitschrift HEPHAISTOS tat mit einer Doppelseite zur Ilmtalschmiede ein Übriges, um die Neuheit in Fachkreisen bekannt zu machen.

Genauso schwierig wie der bauliche Teil der Ilmtalschmiede war die Erlangung der nötigen Genehmigungen, um in unmittelbarer Ilmnähe mit dem Fachwerkanbau an das Pumpenhaus eine Werkstatt im alten Stil des Kunstschmiedehandwerks zu errichten. So sollte verhindert werden, dass der Boden auf die Höhe des Pumpenhauses aufgeschüttet wird, weil damit Ausbreitungsflächen für den Hochwasserfall verloren gegangen wären. Deshalb wurde der Fußboden, bis auf die Maschinenfundamente, aufgeständert und mit Gitterrosten bedeckt – ein guter Kompromiss. Um die Schmiede wetterunabhängiger zu machen, aber auch lichtdurchflutet zu lassen, wurden an der offenen Seite einklappbare Glaswände eingebaut, die je nach Witterung geöffnet werden können oder Schutz vor Witterungseinflüssen bieten.

Auch Maschinen und Details wurden dem historischem Ambiente entsprechend in der ganzen Republik gesucht und eingebaut. Nicht zu kurz gekommen sich auch die Schmiedekunstdetails wie der Nagelbaum oder kurz vor Eröffnung die große Ameise an der Vorderseite des Gebäudes.

Für die Eröffnungsveranstaltung wurden eine Reihe von kleineren und größeren Kunstschmiedearbeiten aufgestellt. Ein Teil davon, wie das aus Anlass des Schmiedefestes in Gotha im vergangenem Jahr entworfenen Schaukelpferdes, konnte auch käuflich erworben werden.

Eine Vielzahl von Besuchern – Fachkollegen, Interessierte und Freizeitschmiede – besuchten die Eröffnungsveranstaltung. Ehrengäste zur Eröffnung waren unter anderen Josef Moos, Vorstandsmitglied im Internationalen Fachverband gestaltender Schmiede und Autor des bereits erwähnten HEPHAISTOS – Artikels und auch der ehemalige Berufsschullehrer Martin Ziegler, der vom Bundespräsidenten 2006 für sein gemeinsam mit Uri Hofer initiiertes „Projekt zum sozialen Lernen“ für Jugendliche mit krimineller Vergangenheit mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde.
Gern gesehen war auch der MDR Thüringen, der sowohl die Veranstalter Andreas und Benedikt Schwarz interviewte und auch ein Interview mit dem jüngsten Familienmitglied am Schmiedehammer, Benedikts Sohn Simon, führte. Bild und Originalton gab es dann am Abend um 19 Uhr im MDR Thüringen Journal zu sehen und hören.

Die Veranstaltung begann mit einer Begrüßung durch Andreas Schwarz. Martin Ziegler erklärte dem interessierten Publikum, wie man kräftesparend mit dem Schmiedehammer umgehen sollte. Auch erklärte er den Unterschied zwischen einem normalen Schlosserhammer und den in der Ilmtalschmiede zum Einsatz kommenden Schmiedehämmern. Dann ging es in die Vorführung. So wurde das Freihandschmieden, der Einsatz des Lufthammers und des urigen Schwanzhammers in der Ilmtalschmiede gezeigt. Neben dem Gebäude der Ilmtalschmiede, im Freien, hatte Benedikt noch ein besonderes Schmiedefeuer, welches mit einer Mischnung aus Schmiedekohle und Koks betrieben wurde, entfacht. Er zeigte an diesem Platz, wie man ein Damastmesser mit seinen vielen Faltungen und Verschweißungen austreibt. Das ist eine langwierige und kraftanstrengende Arbeit. Die Ergebnisse seiner bisherigen Messerschmiedearbeiten konnte man auch in der Ilmschmiede bewundern. Auch das MDR-Team war davon begeistert und versuchte die Arbeiten fotografisch festzuhalten.

Natürlich war auch für das leibliche Wohl gesorgt, sodaß niemand hungrig oder durstig der Vielzahl der vorgeführten Arbeiten folgen musste.

Ausgelegte Flyer informierten über die angebotene Schmiedekurse und in den Gesprächen in der Ilmtalschmiede konnte man das große Interesse an dieser alten Kunst erkennen.

Damit kann man resümieren, dass die Eröffnung der Ilmtalschmiede Schwarz ein Event in der Schmiedeszene war, welches großes Interesse geweckt hat. Das Team der Schmiede steht bereit, sein Wissen Anfängern wie Fortgeschrittenen zu vermitteln und damit seinen Anteil zur Erhaltung der Schmiedekunst zu leisten.

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