Auch in diesem Jahr hatte der Verein „Gotha glüht e. V.“ wieder eingeladen, diesmal zum „21. Internationalen Metallgestaltertreffen“. Am Sonntag waren auch wir, Andreas und Benedikt Schwarz auf dem Buttermarkt in Gotha wieder dabei. Auch in diesem Jahr gab es eine anspruchsvolle Aufgabe zu lösen. Das diesjährige Thema „Spielzeug“ sollte möglichst so umgesetzt werden, dass etwas bleibendes entstand, dass dem Anspruch des traditionellen Schmiedehandwerks entspricht.
Einige Ideen schieden aus, weil diese vor Ort nicht umsetzbar waren. Schließlich sollte doch der größte Teil der Arbeit auf dem Gothaer Buttermarkt verrichtet werden. Andere Ideen schieden aus, weil die Möglichkeit bestand, dass auch schon andere Metallgestalter auf diese Gedanken gekommen sein könnten.
So fiel die Wahl auf etwas Traditionelles – ein Pferd – vielleicht eine Erinnerung an „Hoppe, hoppe Reiter…“
Innerstädtisches Kleinod
Mitten in Weimar, im Innenhof eines an den Marktplatz angrenzenden Gebäudes, hat Kunstschmied Andreas Schwarz mit seinen Kreationen ein vollkommen neues Look and Feel dieses Hofes entstehen lassen.
Die Kunstschmiedearbeiten zur Gartengestaltung wurden komplett in Cordenstahl mit einer Stärke von 6,0 mm gefertigt. Es entstanden verschiedene Pflanzkübel unterschiedlicher Größen von ca. 2650 mm Länge, 400 mm Breite und 600 mm Höhe. Die Pflanzkübel erhielten einstellbare Füße, um die Unebenheiten des Bodens auszugleichen. Es entstand auch ein Brunnen als abgestuftes, größeres Element. Dessen Höhe beträgt 1.500 mm. Das Wasserauffangbecken hat die Maße 800 mm in der Breite x 600 mm in der Tiefe. Die Wasserzufuhr erfolgt über das größere, hintere Teil des Brunnens, über den integrierten Schlitz, mit Ablauf für das Wasser. Damit es zu dem breiten Wasserauslauf kommt, befindet sich im hinteres Teil ein verstecktes Edelstahlrohr mit einem Durchmesser von 30,0 mm, in dem kleine Lochbohrungen eingebracht sind. Die gesamte Konstruktion wurde komplett miteinander verschraubt und die Oberfläche in Corden-Rostoptik gehalten.
Schmiedekunst
Zu den ältesten Handwerken gehört die Schmiedekunst. Wurden zuerst Kupfer und dann Bronze bearbeitet, wurde die Tätigkeit später auf Eisen sowie verschiedene Edelmetalle ausgedehnt. Die Verformung erreichte man durch Hämmern, Pressen oder Verdrehen. Wichtig für diese Tätigkeit war die Beherrschung des Feuers, da die Bearbeitung der Metalle verschiedene Anforderungen an die zu erreichende Temperatur stellen. Neben der Herstellung von Dingen für das tägliche Leben wie Behältnisse oder Werkzeuge, Teile für Bauten wie Nägel, Tore und Treppen – um nur einige Beispiele zu nennen -, kommt im religiösen und Schmuckbereich schnell die kunsthandwerkliche Fertigung auf. Schon die alten Griechen kannten den Gott der Schmiedekunst Hephaistos, der den Halsschmuck der Göttin Harmonia, der Gattin von Kadmos, dem Gründer von Theben, anfertigte.
In der Eisenzeit gab es einen ersten Höhepunkt der Schmiedekunst. Vor allem kunsthandwerkliche Utensilien (z. B. Gefäße und Gewandspangen) sind erhalten geblieben. An Hand der Vielzahl der noch verfügbaren Gewandspangen konnte man diese recht genau der Entstehungszeit und Örtlichkeiten zuordnen, so dass aufgefundene Gewandspangen dort genau einordenbar sind.
Die Schmiedekunst der Antike ist durch Waffenfunde (Schwerter), Schriftquellen und bildlichen Darstellungen (z.B Vasen) überliefert. Später (9. Jahrhundert) kamen auch geschmiedete Hufeisen für das Haupttransportmittel „Pferd“ in Gebrauch.
In den nachfolgenden Jahrhunderten erweiterte sich das Sortiment ständig. Beschläge, Gitter und Chorgitter für Kircheneinrichtungen, Kaminböcke, Fackelhalter und Laternen, später auch Balkon- und Treppengeländer, Brunnenhauben und Wirtshausschilder bildeten den täglichen Arbeitsinhalt. In der Waffenschmiedekunst war Deutschland führend. Die von ihr ausgehenden Verfahren des Eisenschnitts und der Eisenfaltung, der Gravur, Ätzung, Bläuung sowie die Vergoldung wurden in der Folge auch auf andere Schmiedearbeiten angewandt.
Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert verdrängte die Schmiedekunst vielfach. Einerseits durch billigeren Eisenguss, der mit Formen in kürzeren Zeiten immer zum selben Ergebnis führte. Andererseits wurden Ornamente und Stäbe maschinell aus Schmiedeeisen hergestellt, die als Einzelteile verkauft und dann lediglich zusammengesetzt wurden. Damit gingen aber die Einzigartigkeit der einzelnen Schmiedearbeiten und die Individualität der Anfertigung zu einem großem Teil verloren.
In unserer heutigen Zeit, die von der Massenproduktion und Uniformität geprägt ist, gibt es wieder viele Menschen, die diesem „Mainstream“ nicht folgen wollen. Ihr Wunsch nach individuellen Lösungen für ihr Umfeld ist Ansporn für jeden Kunstschmied.
Ein wichtiger Zweig des Handwerks ist heute neben der Neuanfertigung die Restaurierung alter Schmiedearbeiten. Dort kommen dann die alten Techniken der Herstellung, verbunden mit modernen Konservierungsverfahren, zum Einsatz. Diese Arbeiten erfordern viele Erfahrungen handwerklicher, aber auch historisch-geschichtlicher Art, da sich die Technik ständig weiterentwickelt.
Die Hauptwerkzeuge des Kunstschmieds sind Ambosse, mit Luftzuführung heiß entfachte Schmiedefeuer, aber auch Wasser zur Abschreckung und Regulierung der Härte des Materials. Dazu kommen die verschiedensten Schmiedehämmer und Schmiedezangen. Viele seiner Werkzeuge fertigt der Schmied auch selber an. Das gilt für Biegevorrichtungen für besonders häufig gebogene Formen, als auch für Vorrichtungen und Vorlagen, um eine schnelle Reproduzierbarkeit zu ermöglichen.
Den Kunstschmied gibt es als Ausbildungsrichtung nicht. Schmiede, die das Freiformschmieden beherrschen, können sich in dieser Richtung entwickeln und werden so zu einem Künstler. Meist wird diese Tätigkeit neben dem Standardrepertoire ausgeübt, da die Kunstschmiedearbeit heute nicht zum Leben ausreicht.
Heute wird der Kunstschmied verallgemeinernd als Metallbauer oder Metallgestalter bezeichnet und so versucht, die Kunst der Arbeit, die hier geleistet wird, in der neuzeitlichen, durch Maschinenarbeit gekennzeichnete Massenproduktion untergehen zu lassen. Die dafür erforderlichen Qualifikationen sind von weitaus geringerer Ausprägung. Das haben sicher Leute so festgelegt, denen diese Kunst fremd ist.
Über uns
Seit 1990 ist der Metallbau und die Kunstschmiede Schwarz in Hetschburg ansässig. Wir sind ein junger, dynamischer Meisterbetrieb, der in den Bereichen Kunstschmiede, Metallgestaltung, Metallbau, Biegeservice und Restauration tätig ist.
Mit der Ilmschmiede Schwarz wollen wir allen Schmiedeenthusiasten ein neues Angebot unterbreiten.
Gemeinsam mit Ihnen wollen wir Schmiedekunst zum Selbsterleben anbieten. Kommen Sie mit Ihren Ideen zu uns oder lassen Sie sich unsere Ideen präsentieren. Erleben Sie gemeinsam mit uns einen Tag, von dem Sie die Vielzahl neuer Eindrücke von der Schmiedekunst mit nach Hause nehmen werden. Eindrücke davon, was in der Schmiedekunst möglich ist, können Sie auf der Seite Kunstschmiedearbeiten finden.
Das Kunstschmiede nicht nur in der eigenen Werkstatt aktiv werden, sieht man auf der Seite „Auf Tour“. Land auf und ab treffen sich Schmiede zum Wettbewerb und zum Erfahrungsaustausch.
Und so nimmt es nicht Wunder, dass man sich auch gegenseitig besucht und seine Kunst sich gegenseitig präsentiert. Und auch dabei können Sie unser Gast sein. Dazu laden wir Sie ein.
Bitte beachten Sie dazu auch unseren Veranstaltungskalender.
Ausgestaltung Abschiedsraum


Der Nordfriedhof Jenas verfügt seit kurzem über ein neues Krematorium. Das alte Gebäude war über 100 Jahre alt und genügte nicht mehr den heutigen technischen Anforderungen.
Dieses Krematorium in Jena ist also ein kompletter Neubau, in dem auch ein Abschiedsraum mit entstanden ist. Dieser war schlicht und ohne jedwede gestalterische Elemente fertig gestellt. Deshalb bekam ein Innenarchitekt den Auftrag, den Raum mit gestalterischen Elementen zu bereichern. Da dieser meine kreative Ader kannte, hat er mich mit ins Boot genommen. Einige Vorstellungen hatte der Auftraggeber schon geäußert. Aus meinen Vorschlägen gefiel besonders ein Kerzenständer, der als Lebensspirale ausgebildet worden ist, die dem ganzen Objekt das Gepräge gibt und zu dem auch noch ein Außenwandobjekt erstellt werden soll.
Nachdem der Auftrag erteilt worden ist, ging es los. Als Material sollte Cortenblech verwendet werden mit einer Stärke von ca. 6,0 mm. Die Größe der oberen Spirale sollte ungefähr 900 – 1000 mm erreichen. In die Spirale sind Stegbleche eingesetzt, die als Kerzenstellflächen dienen sollen, aber auch der Stabilisierung der Spirale dienen. „Ausgestaltung Abschiedsraum“ weiterlesen