Über die Entstehung meiner Welt

Der Hetschburger Kunstschmied Andreas Schwarz war in der Corona – Zeit nicht untätig und erstellte „seine“ Welt, für die die Erdkugel Pate stand

Auch in der Corona Zeit ist in der Werkstatt der Hetschburger Schmiede Andreas und Benedikt Schwarz Neues entstanden. Im Kundenauftrag wurde eine visuelle Umsetzung der vor der Corona Pandemie zurückgelegten Reiseentfernungen und -ziele gestaltet.

Der sodann konzipierte Globus hat einen Durchmesser von 850 mm. Natürlich sind auch andere Größen denkbar, aber diese wurde an den Aufstellungsort angepasst. Der Globus ist aus Stahlblech mit einer Stärke von 5,0 mm hergestellt worden. Dazu wurden aus zwei Stahlblechen jeweils eine Hälfte der Weltkugel gedrückt. Diese beiden Teile wurden dann zusammengeschweißt und verschliffen, so dass die beiden Hälften übergangslos die Grundlage für den Globus ergeben haben. Als nicht so einfach erwies sich die Herstellung der einzelnen Kontinente – Festland und Inseln – die auf dem Globus angebracht werden sollten. Die üblichen, planen Darstellungen der Erdkugel stellen diese ja verzerrt dar. Mit den aus vielen Unterlagen ermittelten Umrissen und Größen der einzelnen Kontinente und Inseln wurde eine CAD Datei für einen Laserzuschnitt der einzelnen Kontinente und Inseln erstellt und zum Lasern vergeben. Dabei wurden auf den Kontinenten die einzelnen Länder leicht angelasert, um diese nach dem Lasern in Handarbeit einzugravieren. Als Material für die Kontinente kam Corten – Stahlblech mit einer Stärke von 3,0 mm zum Einsatz. Nach dem Lasern mussten die Kontinente der Oberflächenwölbung der Kugel angepasst werden. Dabei war zu berücksichtigen, dass diese nicht auf, sondern 15,0 mm über der Oberfläche der Kugel auf Stiften befestigt werden sollten, um den gewünschten 3D – Effekt zu erreichen. Die Stahlstifte mit einer Länge von 15,0 mm wurden auf die Stahlkugel aufgeschweißt und durch Bohrungen der Kontinente hindurchgeführt und mit einer Punktschweißung nach dem Abschluss der farblichen Behandlung der Kugel befestigt.
Eine wesentliche und schwierige Aufgabe war die Oberflächenbehandlung der einzelnen Teile des Globus.
Die Stahlkugel wurde feuerverzinkt, um einen dauerhaften Rostschutz zu gewährleisten. Danach wurde der Globus in einem Elektro – Statik – Verfahren in einer Blau – Türkis – Farbe lackiert. Auf dem Globus wurden dann noch Durchbrüche hinter den Kontinenten angebracht, um durch eine indirekte Beleuchtung mit LEDs aus dem Inneren des Globus nach außen Stahlen um die Kontinente herum hinauszulassen, um dadurch im Dunkeln einen besonderen Effekt zu erhalten. Die einzelnen Kontinente wurden dann mit einer Punktverschweißung mit den auf der Oberfläche der Kugel befindlichen Stiften verbunden und verschliffen. Die einzelnen Kontinente wurden danach gestrahlt und mit einer Säure behandelt, um die Rostoptik des Corten – Stahlblechs zu erhalten. Ein matter, stumpfer, farbloser Lack bildete dann den Abschluss der Farbbehandlung der einzelnen Kontinente auf dem Globus.
Nunmehr galt es noch den Globus in sichtbarer Höhe auf einen Fuß zu stellen. Der Fuß des Globus wurde aus 8,0 mm dicken Corten – Stahlblech gefertigt. Dazu wurde dieses in einzelne Scheiben mit verschiedenen Durchmessern geschnitten. Diese wurden dann verdeckt verschweißt, ehe das Standrohr mit einem Durchmesser von 244,5 mm und hinter der Verjüngung mit einem Durchmesser von 200,0 mm daran befestigt wurde. Die Länge des Fußes mit Standrohr beträgt 1.800,0 mm. Im oberen Bereich des Standrohres wurde noch eine Öffnung für die Beleuchtung eingebracht. Hinter dieser Öffnung ist die Beleuchtung innen verschiebbar angebracht, um einen optimalen Beleuchtungseffekt zu erreichen. Die Oberfläche des Standfußes wurde dann zur Erreichung der Corten – Optik gestrahlt, gesäuert und ebenfalls farblos mit stumpfen Lack behandelt. Abschließend wurden beide Teile – Globus – mit einer leichten Schräglage – und Standrohr nach Vorlage der realen Welt – miteinander verschweißt.

Pfingstschmieden in der Ilmtalschmiede

Lange Jahre waren die Hetschburger Schmiede zu Pfingsten unterwegs zum Rennsteigschmieden in Schmiedefeld unter dem Motto „Tradition in Handwerk und Kunst“. Ihre Arbeiten fanden viel Beifall und wurden auch oft im Fernsehen des Mitteldeutschen Rundfunks und in der Presse gezeigt.
Corona hat das Treiben am „Rennsteigbahnhof“ zum Erliegen gebracht, ohne eine Chance nun nach Corona wieder als Publikumsmagnet in Erscheinung zu treten.
Deshalb haben die Hetschburger Schmiede Andreas und Benedikt Schwarz die Dinge selbst in ihre Hände genommen und kurzerhand ein eigenes Pfingstschmieden ins Leben gerufen.

Nach Ankündigung auf ihrer Webseite und in der Presse wurde die Ilmtalschmiede vorbereitet. Im Eingangsbereich wurden Arbeiten der letzten Jahre präsentiert, die zum Teil in kleinen Serien, wie die Bank, bereits ihre Kunden gefunden haben. Auch die unter dem Schild der Ilmtalschmiede stehende Weltkugel entstand erst kürzlich gegen Ende der Corona – Zeit.
Mittelpunkt des Treibens am Pfingstsonntag war das Schmieden eines Nagels, der für soziale Zwecke versteigert werden soll. Ein bereits einmal zu diesem Zweck geschmiedeter Nagel war 75 cm lang – diese Länge galt es zu überbieten.
Ausgangsmaterial für diesen Schmiedenagel war ein Rohling mit den Abmessungen von 6 x 6 x 7 cm, der zur besseren Bearbeitbarkeit an einer Stange befestigt war. Am Anfang und später im Wechsel wurde der Rohling mit dem Lufthammer und den Handhämmern der Meister und ihres Mitarbeiters unter häufiger Drehung „in die Länge gesteckt“. Gegen Ende der Arbeiten wurde das Zwischenmaß genommen – noch 3 cm fehlten bis zur Länge von 76 cm. Das war aber kein Problem für die Drei. Nachdem die Ziellänge erreicht war, wurde der Kopf des Nagels in Form gebracht und mit den Initialien der drei Schmiede versehen.
Weiter konnten an den beiden Tagen Kinder Nägel unter Anleitung der Meister schmieden und dann natürlich auch mitnehmen. Auch Außerhalb der Ilmtalschmiede war ein Schmiedefeuer aufgebaut, an dem Schmiedearbeiten vorgeführt wurden.
Am Pfingstsonntag waren die Schmiede glücklich, dass ihr Angebot von den vielen Besuchern so dankbar angenommen worden ist und ein ständiges Kommen und Gehen das Interesse an den Arbeiten der Ilmtalschmiede Schwarz zeigte.

5. Juni 2022 – ab 11 Uhr
6. Juni 2022 – ab 11 Uhr

Pfingstschmieden in der Ilmtalschmiede

Die Schmiede Andreas und Benedikt Schwarz laden zum Pfingstschmieden in ihre Ilmtalschmiede in Hetschburg ein! In diesem Jahr sowohl am Pfingstsonnabend als auch am Pfingstsonntag. Es wird eine Veranstaltung werden, auf der zu sehen ist, das die Schmiedemeister auch in der Corona – Zeit kreativ zu Werk gegangen sind. Die Besucher werden die Vorführungen der beiden Schmiede in und um die Ilmtalschmiede bewundern können. Einen Nagel wird man aber immer selbst schmieden können – wenn vielleicht auch nicht so ein Prachtexemplar wie im Beitragsbild. Also bis dahin!

7. Juni 2022 – ab 10 Uhr

Mühlenfest auf dem Gelände der Bockwindmühle Klettbach

Die Schmiede Andreas und Benedikt Schwarz aus Hetschburg sind ein wichtiger Programmpunkt des Mühlenfestes auf dem Gelände der Bockwindmühle Klettbach. Der Deutschen Mühlentag auf dem Gelände der Bockwindmühle in Klettbach wird begangen, obwohl die Mühle am 19.02.2022 durch den Sturm Zeynep zerstört wurde. Neben der Unterhaltung steht die Zukunft der Mühle im Vordergrund, die der Mühlenverein wieder errichten will.

Die Wurzelbank mit dem besonderen Etwas

Mit dieser letzten Bank einer kleinen Serie hat Schmiedemeister Andreas Schwarz ein weiteres Exemplar einer Wurzelbank geschaffen. Der besondere Hingucker ist in diesem Fall ein Froschkönig, der hoch am Ende der Bank tront – Auge in Auge mit dem „Bankier“, die Sonne genießend.
Wieder einmal ist mit dem gleichen Material ein besonderes Unikat der Handwerkskunst aus der Werkstatt der Hetschburger Schmiedemeister entstanden.

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